Aufstieg zum Berg
Der Kulm-Kultur-Anlass am 10./11. November war ein literarisch, philosophisches Wochenende im Zeichen der Metaphysik unter der Leitung der Schriftsteller Thomas Hürlimann und Andreas Iten.
Philosophische Vorkenntnisse waren nicht erforderlich; allfällige Fragen wurden in der Diskussion geklärt.
Freitag, 10. November
17.00 bis 18.30 Uhr
Petrarca besteigt am 26. April 1336 den Mont Ventoux in Südfrankreich und schreibt einen Brief darüber an Francesco Dionigi.
Wer ist Petrarca? Was motiviert ihn den Berg zu erklimmen? Berge sind im frühen Mittelalter einerseits gefürchtet, andererseits auch mit Hoffnungen verbunden. Was bewegt heute Bergsteiger am Berg das Leben zu riskieren? Lektüre von Texten und Diskussion.
20.30 bis 22 Uhr
Der Philosoph Joachim Ritter misst der Besteigung des Mont Ventoux epochale Bedeutung zu.
Es handelt sich um die Entdeckung der Landschaft und um das ästhetische Verhältnis zur Natur. Natur als Landschaft ist zugleich Frucht und Erzeugnis des theoretischen Geistes. Ein Text von Joachim Ritter aus: «Landschaft. Zur Funktion des Ästhetischen in der modernen Gesellschaft.» Landschaftsbetrachtung von der Rigi aus. Was verstehen wir unter Landschaft? Wie gehen wir mit ihr um?
Samstag, 11. November
9.30 Uhr
Versus unum. Lesung von Thomas Hürlimann zur philosophischen Vertiefung des Themas.
Thomas Hürlimann stellte einen Text vor, den er als Dank für die Ernennung zum Ehrendoktor der Theologischen Fakultät der Universität Basel gehalten hat. Darin wird ebenfalls ein Aufstieg beschrieben, allerdings ist es eine innere Wanderung, die mit Platon und Thomas von Aquin in metaphysische Gegenden führt.
Normalpreis: CHF 330.– Kolloquium, Kaffeepausen, Übernachtung im Rigi Kulm-Hotel inkl. 3-Gang Abendessen und Frühstücksbuffet.
Studenten mit Legi: CHF 220.–
Thomas Hürlimann debütierte 1981 mit dem Erzählband Die Tessinerin. Er setzt sich in seinem erzählerischen Werk immer wieder mit der jüngeren Schweizer Geschichte auseinander. Für sein Schaffen erhielt Hürlimann zahlreiche Preise und Auszeichnungen.
Andreas Iten ist Politiker, Pädagoge, Schriftsteller und Dichter. Bis 2013 war er Präsident des Innerschweizer Schriftstellerinnen- und Schriftstellervereins ISSV.