15./16. November 2019, 2-tägiges Kolloquium

Platons Idee der Liebe

Der Kulm-Kultur-Anlass am 15./16. November war ein literarisch, philosophisches Wochenende unter der Leitung der Schriftsteller Thomas Hürlimann und Andreas Iten.

Philosophische Vorkenntnisse waren nicht erforderlich; allfällige Fragen wurden in der Diskussion geklärt.

Freitag, 15. November
17.00 bis 18.30 Uhr
Der Schriftsteller und Philosoph Thomas Hürlimann erläuterte das Höhlengleichnis.
Ausgehend vom Höhlengleichnis wurde die Ideenlehre Platons erörtert. Als Grundlage diente das «Gastmahl» oder «Symposion», in dem Sokrates mit Diotima über das Wesen der Liebe diskutiert, über die Idee der Liebe. Die Teilnehmenden bereiteten sich mit einem Text vor, der ihnen vorab zugestellt wurde.

20.30 bis 22 Uhr
Vorsokratiker wie Demokrit und Epikur bestreiten die Ideenlehre.
Platons Ideenlehre wird auch von Aristoteles bestritten. Römische Dichter wie Ovid halten wenig von der platonischen Idee der Liebe. Die Diskussion führt zum Platoniker Augustinus und seiner Morallehre. Der Philosophiehistoriker Kurt Flasch nennt sie in «Logik des Schreckens».

Samstag, 16. November
ab 9.30 Uhr
Die Sündenlehre des Augustinus wird für die Gläubigen zur schweren Bürde.
Die Diskussion beschäftigt sich mit Augustinus’ Moral- und Sündenlehre und ihren Folgen bis in die Neuzeit. Nach Flasch führt die Lehre zu einer «Weltverdüsterung». Am Ende steht die Frage, was wäre geworden, wenn sich Platons Ideenlehre im Christentum nicht durchgesetzt hätte? Wie beeinflusste sie das Verhältnis zwischen Mann und Frau?

Normalpreis: CHF 370.– inkl. Bahnfahrt, Kolloquium, Kaffeepausen, Übernachtung im Rigi Kulm-Hotel inkl. 3-Gang Abendessen und Frühstücksbuffet (ohne Bahnfahrt CHF 340.–).
Studenten mit Legi: CHF 230.– (ohne Bahnfahrt)

Thomas Hürlimann debütierte 1981 mit dem Erzählband Die Tessinerin. Er setzt sich in seinem erzählerischen Werk immer wieder mit der jüngeren Schweizer Geschichte auseinander. Für sein Schaffen erhielt Hürlimann zahlreiche Preise und Auszeichnungen.

Andreas Iten ist Politiker, Pädagoge, Schriftsteller und Dichter. Bis 2013 war er Präsident des Innerschweizer Schriftstellerinnen- und Schriftstellervereins ISSV.